Anschreiben


Viele Bewerberinnen und Bewerber stellen sich die Frage "Wie schreibe ich eine Bewerbung?". Bei einer Bewerbung ist das Anschreiben neben dem Lebenslauf das Herzstück einer jeden Bewerbung und stellt oft die größte Herausforderung dar. Aus einem Anschreiben soll hervorgehen, dass die Bewerberin oder der Bewerber die vom ausschreibenden Unternehmen gestellten Anforderungen bestmöglich erfüllt. In einem professionellen Anschreiben werden sowohl die persönlichen und fachlichen Stärken als auch die Motivation für die Bewerbung auf die ausgeschriebene Stelle und für den potenziell neuen Arbeitgeber herausgestellt. Das Anschreiben muss die Frage beantworten, ob die Bewerberin oder der Bewerber zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen passt. Gleichzeitig ist es eine erste Arbeitsprobe. Ein Anschreiben sollte gewissen formellen und inhaltlichen Anforderungen genügen:

In formeller Hinsicht sollte sich das Anschreiben grundsätzlich an der Norm DIN 5008 orientieren. Diese Norm regelt den formalen Rahmen eines Standardbriefes im Geschäftsbereich (z. B. Textausrichtung, Abstände, Leerzeilen und Absätze) und gilt auch für das Anschreiben einer Bewerbung. Die Orientierung an der Norm DIN 5008 gilt insbesondere für Berufe, die im geschäftlichen Bereich streng nach dieser Norm arbeiten. In Kreativbranchen wie Marketing, Film, Theater oder Kunst kann hingegen hiervon abgewichen werden.

Für ein Anschreiben und auch für alle anderen Dokumente einer Bewerbung gilt selbstverständlich, dass sie fehlerfrei verfasst sind. Eine oder ein in der Stellenausschreibung genannte Ansprechpartnerin oder genannter Ansprechpartner sollte in der Anrede direkt angesprochen werden. Im besten Fall umfasst ein Anschreiben maximal eine Seite und enthält eine Unterschrift, welche bei einer Online-Bewerbung als Scan eingefügt werden sollte.

In inhaltlicher Hinsicht geht es darum, sich im Anschreiben selbst zu vermarkten. Ein Anschreiben strukturiert sich typischerweise in eine Einleitung, einen Haupt- und in einen Schlussteil:

In der Einleitung

soll das Interesse geweckt werden, die Bewerbung weiterlesen zu wollen. Die Motivation für die Bewerbung mit einem Bezug zum ausschreibenden Unternehmen sollte im Einleitungsteil formuliert werden. Bereits im ersten Satz hat man die Chance, sich von den anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben. Nichts langeweilt eine Personalerin oder einen Personaler mehr als Sätze wie „mit großer Freude habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“. Vielmehr sollten Bewerberinnen und Bewerber bereits im ersten Satz ihre Persönlichkeit durch Originalität zum Ausdruck bringen.

Der Hauptteil 

des Anschreibens dient dem Bewerber zur Selbstpräsentation. Der Bewerber sollte hier  bezogen auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen  seine sozialen, personalen und fachlichen Kompetenzen sowie relevante berufliche Erfahrung darstellen. Im besten Fall werden Aussagen über die eigenen Kompetenzen mit persönlichen Erfahrungen untermauert. Allgemeingültige Formulierungen sollten vermieden werden. Der Hauptteil des Anschreibens dient keinesfalls der Zusammenfassung des Lebenslaufs.

Oftmals gehen Bewerber in ihrem Anschreiben unzureichend auf das ausschreibende Unternehmen oder die ausgeschriebene Position ein. An dieser Stelle besteht somit die Möglichkeit, sich von der Masse der Bewerber abzuheben. Mit dem Bezug von der eigenen Person zum ausschreibenden Unternehmen kann ein erheblicher Mehrwert geschaffen werden. Zum einen wird herausgearbeitet, warum die Bewerberin oder der Bewerber zur Stelle und zum Unternehmen passt, und zum anderen erkennen Personaler, dass Bewerberin ihre bzw. der Bewerber seine Hausaufgaben gemacht und sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Dadurch wird die Bewerbung individuell und passgenau.

Im Schlussteil

soll erwähnt werden, dass man sich über einen Vorstellungstermin freut. Falls verlangt, werden die Gehaltsvorstellungen und/oder der frühestmögliche Eintrittstermin genannt. Die gewählten Formulierungen sollten dabei freundlich, motiviert und selbstbewusst sein.